Viele helfende Hände für ein neues Leben

DR. ERLER STIFTUNG ermöglicht medizinische Behandlung für schwer verletzten Jungen aus Afghanistan


Nach langer Pause auf Grund der schwierigen politischen Situation im Herkunftsland konnte nun wieder ein afghanischer Junge in der Klinik für Unfallchirurgie der DR. ERLER KLINIKEN dank großzügiger Spenden behandelt werden. Damit engagiert sich die Erler-Klinik zusammen mit der Partnerorganisation „Friedensdorf International“ erneut für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten.


Chefarzt der Unfallchirurgie DR. ERLER KLINIKEN Prof. Dr. med. Biber mit Amin am Krankenbett

Bepackt nur mit den notdürftigsten Reiseutensilien, aber schick angezogen in schwarzem Anzug und Krawatte: so erreichte der elfjährige Amin am 24.03.2022 spätnachts in einem Rettungswagen die Notaufnahme der Erler-Klinik in Nürnberg. So groß war die Hoffnung seiner Eltern im fernen Afghanistan, dass das deutsche Gesundheitswesen den langen Leidensweg ihres Sohnes beenden könne. So groß war der Respekt vor den Spezialisten im fernen Deutschland.

„Anfangs war der Junge sehr vorsichtig und verschlossen, taute im Laufe seines stationären Aufenthaltes aber merklich auf. Die neue Situation im fremden Land hat er ohne seine Eltern wirklich sehr tapfer gemeistert“, erzählt Prof. Dr. med. Roland Biber, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie. Amin wies bei seiner Ankunft sehr schwere Verletzungen am rechten Unterschenkel auf, dort fehlt ihm ein langes Stück Schienbeinknochen. „Jeder zusätzliche Eingriff stellte ein hochriskantes Unterfangen dar, denn am voroperierten Bein fehlen bereits Muskulatur, Nerven und ein Großteil der notwendigen Blutgefäße, die den Unterschenkel speisen“. In mehreren Operationen hatten Ärzte in seinem Heimatland versucht, sein Bein zu retten. Durch Frau Saba Dedjban, Kaufmännische Leitung der Erler-Klinik, die sich glücklicherweise mit Amin verständigen konnte und sich seit dem ersten Tag liebevoll um den Jungen kümmerte, kam ans Licht, dass Amin nach seiner Verletzung sogar einige Zeit im Koma gelegen hatte.

Nach der Beurteilung der prekären Blutversorgungsituation durch Prof. Dr. med. Markus Kleemann, Chefarzt der Klinik für Viszeral- und Gefäßchirurgie setzten die Operateure alles daran, Amins Bein zu erhalten. „Im Rahmen einer minimal-invasiven Operation konnte die Funktion des Fußes und sein Gangbild deutlich verbessert werden. Für die nächsten Monate trägt Amin nun eine speziell angepasste Orthese. Die Schiene korrigiert schrittweise die verbliebene Fehlstellung und stellt langfristig seine Beweglichkeit wieder her“, fasst Prof. Dr. med. Biber zusammen.

Im Laufe seines stationären Aufenthaltes berührte Amin mit seiner Biografie und Persönlichkeit das gesamte Pflegeteam. Der kleine Patient wurde liebevoll umsorgt und täglich mit frischem Obst, Nüssen und kleinen Süßigkeiten verwöhnt. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen des Friedensdorfs holten Amin bei fortschreitender Genesung immer wieder zu kleinen Spaziergängen ab. Auch die Auszubildende der Pflegestation in der Erler-Klinik nahm sich viel Zeit zum gemeinsamen Malen, Basteln und Spielen.

Nach fünf Wochen Klinikaufenthalt, für den die DR. ERLER STIFTUNG im Rahmen ihrer Stiftungszwecke aufgekommen ist, kann Amin mit einem Zwischenstopp in der Rehabilitationseinrichtung des Friedensdorfs hoffentlich bald seine Heimreise zu seiner Familie in Kabul antreten. Sein schwarzer Anzug und die Krawatte dürfen bei seinem Rückflug bestimmt im Koffer bleiben.

Wir wünschen Amin alles Gute - und freuen uns schon darauf, zu hören, wie es ihm auf seinem weiteren Lebensweg ergangen ist.
 


Amin (vorne) mit seinem engagierten Behandlungsteam (v.l.n.r. Kaufmännische Leitung Frau Saba Dedjban, Chefarzt der Unfallchirurgie Herr Prof. Dr. med. Biber, Mitarbeiter im Pflegedienst Herr Hasselbacher, Mitarbeiterin im Pflegedienst Frau Mumber, Stationsleitung Frau Rosinus)

 

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